„Sommer 1934 oder wie der Führer mir meine erste Liebe ausspannte“ –

Andreas Berg liest an der Erbeskopf-Realschuleplus

 

„Stellt euch vor, ihr habt euch total in ein Mädchen oder einen Jungen verliebt, ihr genießt die gemeinsame Zeit - und plötzlich gibt es ein Gesetz, das euch verbietet, euch weiter zu treffen und das nur, weil ihr verschiedenen Religionen angehört. Was macht ihr?“

Für die Schülerinnen und Schüler der Klassen 9 und 10 ist dies heute in Deutschland unvorstellbar, in der NS-Diktatur von 1933 bis 1945 war es Realität.

 

Andreas Berg erzählt in seinem Roman die Liebesgeschichte von Jakob, einem jüdischen Jungen aus Kaiserslautern, und Christine aus Berlin, der Nichte eines evangelischen Dorfpfarrers, die sich in den Ferien in der Pfalz in einem Dorf kennenlernen.

Die Auswirkungen der Nürnberger Rassengesetze 1935 bringen die beiden jungen Menschen in große Gefahr, nur noch heimlich können sie sich treffen, über Umwege nur noch schreiben … .

Schauplatz der Erzählung ist die Westpfalz, doch die Geschichte ist auch auf den Hunsrück mit seinen ehemaligen vielen jüdischen Gemeinden übertragbar.

 

Die Schüler*innen der Abschlussklasse, die die Zeit des Nationalsozialismus mit ihrem menschenverachtenden Terror bereits intensiv im Unterricht erarbeitet haben und die Schüler*innen der 9. Klasse, die im Geschichtsunterricht gerade die Machtergreifung Hitlers behandeln, waren beeindruckt - nicht nur von dem Roman selbst, sondern auch von der Art und Weise, wie schülernah Andreas Berg seine Lesung gestaltete.

 

Andreas Berg arbeitete 35 Jahre als Kulturredakteur beim SWR, produzierte als Autor und Regisseur unzählige Dokumentationen und publizierte mehrere Lyrikbände und Romane. Er wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet, u.a. mit dem "Kulturpreis des Rheingau-Taunus-Kreises in der Sparte Literatur" 2019.

 

Ein Dank geht an Elmar Ittenbach vom „Arbeitskreis jüdisches Leben in Thalfang“, der die Lesung vermittelte, und an den Freundes- und Förderkreis unserer Schule, der die Lesung in der Schule sponserte.